Thursday, July 13, 2006

never ending buddha-day

Nachdem mein reiseführer meinte, dass das wichtigste, was man in bangkok gesehen haben muss, der grand palace und der wat pho ist (die wats sind die tempel, von denen es hier angeblich paar tausend gibt), hab ich mich auf den weg dorthin gemacht. Es schien nicht ganz weit weg zu sein und nach so vielen stunden flug war ich froh etwas meine beine bewegen zu können. Das gehen in bangkok erweist sich aber schwieriger als man denkt, da ich alle paar meter von den tuk-tuk fahrern (das sind die motor-taxis) mit den worten „ma’am, where are you going?“ aufgehalten wurde. Am anfang fand ich das ja noch ganz lustig, irgendwann ist es nur noch lästig.
Als ich schon über die hälfte des weges hinter mir hatte, hat mich wieder einer angelabert (in dieser hinsicht sind die thais wirklich etwas penetrant…) und gefragt ob ich wohl zum grand palace wollte. Dieser wär nämlich wegen des buddha-days bis 14 uhr geschlossen. Ich sollte stattdessen lieber zuerst zum big buddha und lucky buddha gehen (hat mir den weg auf der karte gezeigt) und später wiederkommen. zu seinem leidwesen hab ich nicht den tuk.tuk genommen, der um die ecke stand, bin aber umgekehrt. Musste davor aber versprechen, dass ich nie die gelben tuk-tuks nehmen würde. Die wären tuerer. Da wären die weißen schon besser. Nicht mal paar sekunden später stand schon der nächste kandidat, ebenfalls auffällig gut englisch sprechend, hat neben mir. Ich hatte keine große lust, mich mit ihm zu unterhalten, da er so ziemlich genau die gleichen sprüche auf lager hatte. Allerdings mit dem kleinen unterschied, dass ich bitte nach möglichkeit die weißen tuk-tuks meiden sollte. Die gelben wären billiger. Na dann alles klar!
Wie durch ein wunder standen plötzlich 2 schweden neben mir – ein männlein und ein weiblein mit den namen sarah und christopher. Sie waren gerade auf dem weg zum grand palace. Nett wie ich halt bin, hab ich ihnen erklärt, dass dieser angeblich geschloosen ist und ich erstmal zum big buddha wollte. Daraufhin meinten die beiden aber, dass sie sich gestern auch davon haben abbringen lassen, jedoch in ihrem reiseführer gelesen haben, dass das ein trick der tuk-tuk fahrer wäre. Sie versuchen touristen weit entfernten plätzen zu locken, um dadurch natürlich mehr geld kassieren zu können. Nach möglichkeit stoppen sie auch an bestimmten geschäften und bekommen dafür provision. Wie ich später festgestellt habe, war für die tuk-tuk fahrer fast immer alles geschloossen. Am Freitag musst ich mir z.b. 20 mal anhören, dass der wat pho geschlossen hätte. die begründung war stets dieselbe: der könig betet. Oder wies sarah ausgedrückt hat: „it’s the never ending buddha day!“
Alle strapatzen haben sich aber ausgezahlt. Der grand palace ist nämlich ein traum! Als würde man die augen öffnen und in einem märchen aufwachen. Es ist ein von einer weißen mauer umgebener platz mit zig tempeln, tausenden von statuen und gebetsstätten. Überall gibt es duftstäbchen, blumen und glitzernde steinchen. Ich war so beeindruckt, dass ich nicht wusste, was ich nicht fotografieren sollte. Übrigens darf man den grand palace nicht in unwürdiger kleidung betreten. Kurze hosen und röckchen sind also tabu, ebenso sachen ohne ärmel. Für all die verpeilten touris, die an so was nicht denken gibt es am eingang freundlicherweise einen kleidungsverleih. Haben das meiste relativ schnell abgeklappert und danach noch eine bootstour auf dem …river gemacht.
Diese bootstour führt am anderen ufer des flusses und somit am stadtrand von thaiburi, dem alten bangkok. Hier sieht man alte zerfallende häuser, frauen, die ihre wäsche im dreckigen flusswasser machen und männer, die obst auf booten verkaufen. Das all so kurz nach den prachtvollen goldenen tempeln zu sehen war mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Dazu war ich immer noch so erschöpft, dass ich, sobald ich im boot saß mit meiner müdigkeit kämpfen hatte und ein paar mal sogar eingenickt bin.
Danach gings wieder „heim“. Auf dem weh dorthin hab ich mir bei einem der vielen indischen schneider einen weissen anzug bestellt. Man gönnt sich ja sonst nichts ;) der besitzer war ein äusserst (nicht künstlich) symphatischer typ, dem ich zuerst helfen musste, die videofunktion seiner fotokamera zu bedienen. Nachdem ich ihm also erklärt habe, wie seine kamera funktioniert, hatte ich wohl was gut, so dass ich jedes mal beim betreten des ladens mit einem fetten 2-meter grinser begrüßt wurde. Der inder hat mir auch netterweise, einen relativ günstigen taschenladen gezeigt und für meinen neuen (monster-) koffer einen wirklich akzeptablen preis ausgehandelt. Handeln scheint hier eine art nationalsport zu sein. Meist kann man mindestens 1/3 des preises drücken. Spricht man thailändisch, hat man natürlich noch bessere karten…

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